
[BOOKREVIEW] Die Magier, Pierre Grimbert
Heute die Rezi zu einem ziemlich dicken Buch đ
Hier der Klappentext:
Am Rande des Mittenmeers liegt die kleine, magische Insel Ji. Dort verschwand einst eine Delegation der weisesten MĂ€nner und Frauen aller Nationen spurlos in einem Felsenlabyrinth, und bis heute weiĂ niemand, was ihnen zugestoĂen ist. Ihre Nachfahren treffen sich deshalb erneut auf Ji â nur hier glauben sie das RĂ€tsel um das Schicksal ihrer Ahnen lösen zu können. Doch dann wird ein Nachkomme nach dem anderen ermordet, und den Ăberlebenden wird klar, dass die Verbrechen in engem Zusammenhang mit dem Geheimnis der Insel stehen …
Der Band enthÀlt die Titel: GefÀhrten des Lichts, Krieger der DÀmmerung, Götter der Nacht und Kinder der Ewigkeit. (Quelle: Heyne)
Meine Meinung:
Die Schrift des Titels auf dem Cover gefĂ€llt mir gut. Der Rest ist nicht so ganz meins. Im Hintergrund sieh man so eine Art Vulkan, was ich nicht so ganz mit der Geschichte in Verbindung gebracht gĂ€tte. Der Magier und das Symbol hinter dem Titel passen dafĂŒr eigentlich ganz gut. Das Symbol bringe ich mit der Suche nach Geheimnissen in Verbindung.
Der Schreibstil war flĂŒssig, aber am Anfang viel es mir schwer in das Buch reinzukommen. Es ist aus der Sicht des ErzĂ€hlers geschrieben, wobei immer auch die Innenwelt eines Charakters mitbeleuchtet wird. Das Buch ist in die EinzelbĂ€nde unterteilt. Diese sind manchmal nochmal in Unterteile gegliedert. Die Unterteile wiederum enthalten keine Kapitel. Zwischendurch gibt es aber AbsĂ€tze.
Das Buch hat ziemlich viele Seiten, was bei 4 EinzelbĂ€nden natĂŒrlich ziemlich verstĂ€ndlich ist. Irgendwie hĂ€tt ich mir aber fast mehr Seiten gewĂŒnscht, dafĂŒr mit etwas gröĂerer Schrift.
Der Autor erschafft in diesem Buch wirklich eine eigene Welt, die ihren eigenen Gesetzen folgt. Diese Welt ist sehr komplex. Beispielsweise gab es eine andere Zeitrechnung, was nicht ganz meins war, denn selbst wenn man sich im Kopf ausrechnet, wie lang ein „Dekant“ (Zehntel eines Tages) ist, hat man doch nicht wirklich ein GefĂŒhl dafĂŒr.
Zudem gibt es in dem Buch sehr viele verschiedenen LÀnder, die im Laufe der Geschichte besucht werden. Das war manchmal etwas verwirrend. Hierzu wÀre eine Karte zur Orientierung schön gewesen.
Trotzdem ist es ziemlich faszinierend. Denn jedes Land hat seine eigene Kultur, beispielsweise gibt es in einem Land ein Matriachat, wĂ€hrend es in einem anderen Land „unhöflich“ ist, Frauen in die Politik miteinzubinden. In jedem Land gibt es auch andere Waffen und andere Kleidung.
Dann gibt es da natĂŒrlich auch noch die fantastischen Elemente, die erst nach und nach aufgedeckt werden.Â
Die Charaktere waren ziemlich vielfĂ€ltig. Jeder war wirklich einzigartig. Zudem haben sich alle im Laufe der Geschichte enorm weiterentwickelt und sind reifer geworden. Da gibt es beispielsweise LĂ©ti, die am Anfang noch ziemlich unsicher ist, aber im Laufe der Zeit zu einer Kriegerin wird. Yan legt auch bald seine Unsicherheit ab. Am Anfang sieht man ihn nur als einen Fischer, aber im Laufe der Zeit erkennt man wie klug er ist und was in ihm steckt. Corenn, LĂ©tis Tante, ist auch ziemlich klug und redegewand. Sie ist ein wichtiger Bestandteil der Gruppe und weiĂ oft, was zu tun ist. GrigĂĄn ist es nicht gewohnt fĂŒr andere verantwortlich zu sein. Jahrelang musste er nur auf sich achten. Er ist ein Krieger und oft sehr mĂŒrrisch, aber auch er hat ein gutes Herz.
Dann gibt es da noch Bowaq, der mich total oft zum Lachen brachte. Er kommt aus dem Land, in dem ziemlich viele Sachen „unhöflich“ sind. Er ist ein Riese und sein Herz ist definitv auch riesig.
SchlieĂlich stoĂt auch noch Rey zu der Gruppe. FĂŒr ihn ist es teilweise neu, das Richtige zu tun, aber auch er wird ein treuer Freund. Zudem ist Rey stets gutgelaunt und bringt einen mit seinem Sarkasmus öfters zum Lachen.
Lana ist eine Priesterin. Sie ist teilweise sehr weich, aber auch sie beweist ihre StÀrke.
Dann gibt es da natĂŒrlich auch noch die Antagonisten, die auch alle sehr vielfĂ€ltig sind.
Der Beginn der Geschichte, war zwar bald ziemlich actionreich, trotzdem konnte es mich am Anfang nicht wirklich mitreiĂen und ich legte es nach ein paar Seiten wieder aus der Hand. Ab der Mitte war es dann aber doch ziemlich spannend und wurde interessanter. Etwas gestört hat mich, dass Dinge oft wiederholt werden – was bei EinzelbĂ€nden ja vorkommen kann, aber es wurde teilweise auch einiges innerhalb eines Bandes erneut ezĂ€hlt.
Ab der Mitte hatte ich auch das GefĂŒhl, langsam einen besseren Zugang zu den Charakteren zu haben und habe mit ihnen gelacht und geweint.
Die fantastischen Elemente waren teilweise sehr spannend. Da es teilweise um DÀmonen und Götter und damit verbunden Glaube und menschlicher Wille ging, war es zwischendurch ziemlich philosophisch und es wurde viel diskutiert.
Gegen Ende des Buches nimmt die Geschichte dann richtig Fahrt auf und die Geschehnisse reihen sich rasant aneinander. Das Ende hat mich nicht ganz befriedigt, da fĂŒr mich doch eine wichtige Frage offen blieb (wie ich inzwischen entdeckt habe, gibt es wohl eine weitere Reihe, wo es um die Kinder dieser Erben geht und wo sicherlich weitere Fragen geklĂ€rt werden).
Fazit:
Komplexe Geschichte, ziemlich philosophisch, aber schlieĂlich auch noch spannend – von mir 4 von 5 Sternen.
Autor:Â Pierre Grimbert
Verlag:Â Heyne Verlag
Sprache: Deutsch (aus dem Französischen)
Veröffentlichung: 9. Mai 2016
ISBN-10:Â 345353428X
ISBN-13: 978-3453534285
Seiten: 1120
Vielen Dank an den Verlag fĂŒr das Reziexemplar <3
