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Wie mich K-Pop in den Bann zog

Wie alles begann

Auch wenn ich vermutlich nicht Teil der eigentlichen Zielgruppe bin, bin ich 2013 langsam in den „Kaninchenbau“ K-Pop abgestiegen. Angefangen hat alles, als ich 2012 auf YouTube über „Gangnam Style“ gestolpert bin, als es noch einige Millionen Views hatte. Ich weiß noch genau, wie ich mit der Zeit immer neugieriger wurde und in den Wochen darauf angefangen habe andere Videos von Psy zu suchen. Ich hatte damals nicht den Hauch einer Ahnung, welche Auswirkungen das in den folgenden Jahren meines Lebens haben würde. Hätte ich mich dazu entschieden nicht weiter nachzuforschen, wenn ich gewusst hätte wie sehr dies mein Leben beeinflussen würde? Definitiv nicht.

Gehen wir einige Wochen/Monate weiter in Richtung Ende 2012/Anfang 2013: Hier saß ich nun vor dem PC und schaute mir koreanische Musikvideos an ohne auch nur ein Wort von dem zu verstehen, was gesungen wurde. Aber Musik ist ja eine universelle Sprache, die man auch genießen kann, ohne den Text zu verstehen. Es ist das selbe als wenn man Lieder auf Englisch oder Spanisch hört und die jeweilige Sprache nicht spricht. Ich war zu dieser Zeit an einem Punkt angekommen, an dem ich alle paar Tage abends im Hotelzimmer Musikvideos geschaut habe, da ich beruflich längere Zeit unterwegs war.

Anfangs habe ich hauptsächlich Videos von Psy, Miss A und T-ara geschaut, aber ich kann mich genau an den Moment erinnern, an dem ich endgültig in den K-Pop-Strudel gezogen wurde: Es war während ich Psys Happening Konzert im April 2013 angeschaut und simultan mit einer Freundin gechattet habe. Alles war gut, bis ich plötzlich eine Frauenstimme „Are you ready for the B E S T?“ rufen gehört habe. Auf das, was daraufhin folgte war ich nicht vorbereitet. Es war das erste Mal, dass ich die Bühnen-Präsenz und die gewaltige Ausstrahlung von 2NE1 erlebt habe. Das war der Zeitpunkt, an dem es kein Zurück mehr für mich gegeben hat.

K-Pop Taemin
Taemin von SHINee während der KCON in Paris 2016

Der Anfang als YG Stan

Natürlich habe ich im Anschluss an das Konzert sofort angefangen nach mehr Videos von 2NE1 zu suchen – so wurde ich langsam zum YG Stan. Mit der Zeit habe ich alle verfügbaren Musikvideos sämtlicher Künstler, die damals unter YG unter vertrag waren angeschaut und für die ersten paar Jahre als K-Pop Fan habe ich YG Künstler immer gegenüber jenen von anderen Unterhaltungsunternehmen bevorzugt, da mich diese angesprochen haben und diese hauptsächlich dafür verantwortlich waren, dass ich überhaupt angefangen habe koreanische Musik zu hören.

Während ich also hauptsächlich Künstler wie BigBang, 2NE1, Lee Hi und Psy gehört habe, konnten mich auch Gruppen wie Girls‘ Generation oder T-ara begeistern (zweitere vor allem durch die Drama Versionen einiger ihrer Musikvideos). Das erste Fandom zu dem ich mich gezählt habe war – ihr könnt es euch vermutlich schon denken – jenes Rund um 2NE1: Blackjacks. Ich konnte einfach nicht genug von ihrer Musik, ihren Videos sowie Auftritten bekommen und habe mir 2NE1 TV 2 mal komplett – und einige einzelne Clips noch viel öfter – angeschaut.

Alles ging sehr schnell und im Sommer 2013 habe ich bereits meinen ersten Flug nach Seoul für Dezember des selben Jahres gebucht, während ich gleichzeitig angefangen habe Koreanisch zu lernen. Nun… meine Koreanischkenntnisse haben sich in den letzten fast 8 Jahren kaum verbessert, seit ich gelernt habe Hangul zu lesen/schreiben, da mir an den Abenden im Hotel nach der Arbeit meist die Motivation gefehlt hat weiterzumachen um mir einen entsprechenden Wortschatz aufzubauen.

K-Pop G-Dragon
Beim GD Konzert in Berlin

Das Erste mal in Seoul

Eines der besten Dinge die mir im Zuge meines ersten Trips nach Seoul passiert sind, hatte seinen Ursprung bereits einige Monate davor, während ich im Flughafen Paris auf meinen Heimflug gewartet habe. 2 Frauen in der Nähe der Gates waren so sehr in ihr Gespräch vertieft, dass sie den Zeitraum für das Boarding ihres Fluges verpasst haben, woraufhin sie sich lautstark beim Personal am Schalter beschwert haben.

Für mich als außenstehenden war dieses Szenario ganz amüsant anzusehen – auch wenn mir die Flughafenmitarbeiter ein wenig Leid getan haben. Ich habe dann auch 2 junge Frauen mir gegenüber bemerkt, die die Situation scheinbar so wie ich empfunden haben. Wir sind daraufhin ins Gespräch gekommen und es hat sich herausgestellt, dass eine von ihnen aus Korea ist und gemeinsam mit ihrer Freundin aus Wien Paris besucht hat. Als ich erwähnt habe, dass ich im Winter nach Seoul fliege, hat mir die Koreanerin freundlicherweise angeboten, mich ein wenig durch die Stadt zu führen. Wir haben uns bis zum Boarding dann noch ein wenig unterhalten und unsere Kontaktinformationen ausgetauscht.

King Sejong
Statue von König Sejong, dem Erfinder des koreanischen Alphabets

Nachdem wir in den folgenden Monaten bis zu meiner Reise immer wieder mal miteinander geschrieben haben, hat sie ihr Versprechen auch gehalten und wir haben uns an meinem zweiten Tag in Seoul getroffen und den ganzen Tag gemeinsam verbracht. Da ich jemand bin, der eine gewisse Ordnung/Planung gerne mag habe ich mich im Vorhinein bezüglich Reisen, Kultur und Etikette in Südkorea entsprechend informiert, damit ich weiß, worauf zu achten ist, damit ich besser zurecht komme, niemandem zu Nahe trete oder versehentlich jemanden beleidige.

Heungnyemun Gate
Heungnyemun Gate

Für die Orientierung habe ich mir sogar eine Karte der U-Bahn-Linien ausgedruckt und dort Orte aufgeschrieben, die ich mir gerne ansehen will – mit Station und Ausgang, den man nehmen muss um zum jeweilige Ort zu kommen. Diese Karte besitze ich immer noch, auch wenn sie nach 4 Reisen nach Seoul inzwischen recht voll und etwas mitgenommen ist.

Mein erstes K-Pop Konzert

Bei meinem ersten Trip nach Seoul bin ich zwar nur 3 Nächte geblieben, aber ich habe bereits wenige Wochen nach meiner Rückkehr nach Österreich bereits wieder einen Flug für Juni 2014 gebucht, weil die Stadt mich so sehr beeindruckt hatte und es so viel zu sehen und tun gibt, dass ich nicht genug bekommen konnte. Im April bin ich beim durchforsten von K-POP Webseiten dann zufällig darüber gestolpert, dass das SBS Dream Concert genau in dem Zeitraum stattfindet, in dem ich in Seoul bin – 10 Minuten später hatte ich bereits eine E-Mail abgeschickt um Tickets dafür zu bekommen, da ich unbedingt mal koreanische Acts live erleben wollte und mir sicher war, dass es eine tolle Erfahrung sein würde. Und es war Großartig.

Dream Concert Selfie
Kurzes Selfie mit den Rängen im Hintergrund

Es war so anders als andere Konzerte auf denen ich davor war. Vor dem Konzert war alles perfekt durchorganisiert. Für jeden Bereich im World Cup Stadium gab es einen eigenen Treffpunkt. Trotz des großen Andrangs gab es auch bei der Abreise nach dem Konzert keinerlei Probleme, da die Leute alle sehr Diszipliniert waren.

Bis zu diesen Konzert hatte ich keine koreanischen Künstler live gesehen, danach waren es innerhalb weniger Stunden bereits über 30. Auch wenn ich etwas traurig war, dass niemand von YG aufgetreten ist, habe ich so viele neue Gruppen – wie zum Beispiel Block B – für mich entdecken können, die mich durch ihre Auftritte überzeugen konnten. Eine weiter lustige Anekdote zu dem Konzert ist, dass mich zwischen meiner Ankunft am Platz im Stadion und dem Beginn des Konzerts zwei junge Frauen für einen koreanische Radiosendung interviewt haben. Sie haben mich unter anderem gefragt woher ich komme und wegen welcher Gruppen ich bei dem Konzert bin.

K-Pop Dream Concert
Verabschiedung der Acts nach dem Konzert

Nach etwa 4 bis 5 Stunden war das Konzert vorbei und ich habe auf dem Weg zurück ins Hotel immer noch versucht zu erfassen, was ich da gerade erleben durfte.

Ich wollte mehr

In den Jahren 2015 und 2016 bin ich wieder nach Seoul geflogen – diesmal nicht mehr alleine, sondern mit Freunden, was eine nette Abwechslung war. Auch wenn es sich bereits um meinen dritten bzw. vierten Trip nach Seoul gehandelt hat, habe ich immer wieder neue Orte und Dinge gefunden, die mich Interessiert und/oder begeistert haben.

K-Pop SM
Besuch bei SMTOWN @COEX Artium

2015 gab es eine spezielle Ausstellung zum K-Drama „My Love from the Star“ (bzw. „You who came from the Stars“), welche ich glücklicherweise gerade noch besuchen konnte, da diese kurz darauf beendet wurde. Das Timing dazu war wieder einmal sehr gut, da ich das Drama erst kurz davor gesehen hatte. Da mir das Drama so gut gefallen hat, habe ich mir sogar die BluRay Collection für die komplette Serie um umgerechnet fast 500 Euro gekauft.

K-Drama My Love From The Star
Nachbau des geheimen Raumes von Do Min-Joon aus „My Love from the Star“

Im Jahr 2016 hatte ich wieder das Glück – gemeinsam mit einer Freundin – ein Konzert in Seoul besuchen zu können. Diesmal war es die „Rapbeat Show & Nite“ mit Künstlern wie Zico, Bewhy, Zion.T, Illionaire Records (Beenzino, Dok2, The Quiett), Nucksal, Microdot, Nafla, Deepflow, Don Mills und noch einigen mehr. Da dieses Konzert nicht in einem großen Stadion sondern an einem relativ kleinen Veranstaltungsort stattgefunden hat und die auftretenden Künstlern eigentlich eher Hip-Hop/Rap-Acts als Idols sind, war die Erfahrung auch eine völlig andere. Auch wenn mein Handy mitten in einer Aufnahme auf einmal meine Speicherkarte zerstört hatte, wodurch sämtliche meiner Fotos und Videos vernichtet wurden, hatten wir dort jede Menge Spaß und es hat die Erfahrung um nichts schlechter gemacht.

KCON Paris 2016

Weniger als einen Monat später bin ich mit der selben Freundin nach Paris geflogen, da wir Tickets für die erste (und – bis jetzt – letzte) KCON in Europa gekauft hatten, bei der BTS, Block B, SHINee, F.T. Island, f(x) und I.O.I aufgetreten sind. Im Zuge der KCON haben wir 3 weitere Österreicherinnen kennen gelernt und uns mit ihnen angefreundet. Auch wenn wir nichts von dem Convention-Teil der KCON hatten, da der Bereich viel zu klein für die Menge an Leuten war, hatten wir viel Spaß beim Anstehen in der Schlange.

K-Pop Zico
ZICO während der Verabschiedung bei der KCON

Einmal mehr ist etwas eher ungewöhnliches im Zusammenhang mit Südkorea/K-Pop passiert: Meine Freundin und ich hatten relativ gute Plätze für das Konzert, aber als wir zu eben jenen gehen wollten, hat uns eine Mitarbeiterin darauf aufmerksam gemacht, dass wir neue Plätze zugewiesen bekommen haben, da die koreanische Präsidentin anwesend war und mit ihrem Gefolge genau in dem Bereich untergebracht wurde, in dem eigentlich unsere Plätze gewesen wäre. Am Ende waren wir aber recht froh darüber, da wir mit unseren neuen Sitzplätzen einen noch besseren Blick hatten, da wir seitlich der zweiten Bühne waren anstatt zwischen den ersten Beiden.

Mehr K-Pop Konzerte in Europa

Auch wenn wir hauptsächlich wegen BTS, Block B und f(x) zur KCON geflogen sind, konnten wir uns dem Charme von SHINee bei dieser Gelegenheit nicht entziehen. Zuerst habe ich noch versucht nicht zu sehr in das Fandom abzurutschen, da es mittlerweile schon so viele Künstler gab, die ich sehr gerne mochte, doch am Ende gab es kein Entkommen vor dem puren Charisma, der Energy und dem Chaos das SHINee wiederspiegelt.

Auch wenn ich seit 2016 nicht mehr in Korea war, konnte ich Tickets für die M.O.T.T.E World Tour von G-Dragon in Berlin in 2017, sowie BTSs Love Yourself World Tour in Amsterdam und Jessis Konzert in Wien 2018 ergattern. Das Konzert welches mir aber am besten in Erinnerung bleiben wird, war jenes von Epik High auf ihrer „Sleepless in …“ World Tour in Amsterdam 2019. Hier konnte ich sogar ein High Touch Ticket ergattern um gemeinsam mit anderen Fans ein Foto mit Epik High zu machen.

K-Pop BTS
Beim BTS Konzert in Amsterdam.

Wie bereits bei der Rapbeat Show in Seoul hat auch dieses Konzert in einem kleineren Rahmen stattgefunden – vor allem verglichen mit dem SBS Dream Concert, BTS und G-Dragon – aber vermutlich ist das mit ein Grund, warum es so eine intensive Erfahrung war. Mein Herz hat auch Stunden nachdem das Konzert zu Ende war noch wie wild gepocht und ich hoffe, dass Epik High – wenn wir die ganze CoVID-Situation einigermaßen überstanden haben – wieder zurück nach Europa kommen, damit ich sie wieder live sehen kann.

K-Pop Epik High
Die Spannung vor dem Konzert steigt

Meine K-Pop Sammlung und Favoriten

Da ich während meinen Aufenthalten in Seoul nicht nur Sightseeing gemacht, sondern bereits 2013 auch schon angefangen habe K-Pop CDs und DVDs zu kaufen, habe ich inzwischen schon eine ganz nette Sammlung angehäuft (von der ich selbst nicht wissen will, wie viel Geld ich dafür ausgegeben habe). Momentan besitze ich um die 200 CDs und ich bin mir sicher, dass da noch einige dazu kommen werden. Die Qualität und der Inhalt ist in den meisten Fällen um so viel hochwertiger und umfangreicher als ich bei europäischen oder amerikanischen Künstlern je gesehen habe. Zusammenfassend gibt es verschiedenste Gründe, warum ich mich – auch wenn ich inzwischen bereits Mitte 30 und verheiratet bin – nicht von K-Pop/K-Hip-Hop lösen kann: Die großartigen Tänze, Gänsehaut erregende Vocals, feurigen Rap, perfekte Visuals und vieles mehr.

K-Pop Sammlung
Meine aktuelle K-Pop Sammlung (Doppeltief gelagert).

Zum Abschluss gibt es noch eine kleine Auflistung meiner liebsten Künstler, Filme und K-Dramas (es handelt sich dabei nicht um eine gewertete Reihenfolge).

Meine liebsten koreanischen Filme:

  • Blind
  • A Company Man
  • Confession of Murder
  • The Handmaiden
  • The Host
  • The Man from Nowhere
  • My Sassy Girl
  • Oldboy
  • Parasite
  • Spring, Summer, Fall, Winter… and Spring
  • Train to Busan

Meine liebsten K-Dramas:

  • Descendants of the Sun
  • Goblin
  • My Love from the Star
  • Pinocchio
  • Remember

Lieblingskünstler:

  • Epik High
  • IU
  • SHINee (and all the solo work of each member)
  • Mamamoo (and all the solo work of each member)
  • BTS (and all the solo work of each member)
  • 2NE1 (as well as CL’s and Bom’s solo work)
  • BigBang (and all the solo work of each member)
  • Red Velvet
  • Akdong Musician
  • Taeyeon
  • MFBTY / Drunken Tiger
  • Twice
  • Zico
  • Hyuna
  • Winner
  • Jessi
  • Nell
  • und viele mehr